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Zur Verantwortung des Einzelnen für die Bewältigung der Klimakrise
In der Wochenzeitung DIE ZEIT Nr. 16/2021 wurde Michael E. Mann (Professor für Atmoshärenwissenschaften an der Pennsylvania State University) zur Lösung der Klimakrise interviewt. Anlass war die Herausgabe seines Buches:
 
    - Propagandaschlacht ums Klima - Wie wir die Anstifter klimapolitischer Untätigkeit besiegen
 
    - Verlag Solare Zukunft, 2021, Erlangen, ISBN 978-3-933634-48-1)
 
 
In seinem Buch bezeichnet Prof. Mann die "Tatenlosen" als die perfidesten Gegner im Kampf gegen den Klimawandel. Der Klimawandel wird nicht mehr geleugnet, weil die Auswirkungen (Hitzewellen, Dürren, Überschwemmungen, …) überall auf der Welt sichtbar sind. Stattdessen werden die Taktiken subtiler, um die Verantwortung für den Klimawandel zu verschleiern und Gegenmaßnahmen zu verzögern. Zu nennen sind insbesondere drei Argumentationen: 
    Greenwashing seitens der Industrie: Werbekampagnen zur Ablenkung vom eigentlichen
        Geschäftsmodell der Umweltausbeutung.  
    Technik-/Marktgläubigkeit seitens der Politik: Mit freier Marktwirtschaft lassen sich in einem
        Hochtechnologieland alle Probleme lösen (wenn denn genug Zeit zur Realisierung wäre).  
    Minimierung des individuellen ökologischen Fußabdrucks: Damit verschieben die
        Tatenlosen den Verantwortungsdruck auf den Einzelnen.  
 
    Den dritten Punkt sieht Michael Mann als derzeit besonders erfolgreiches
        Ablenkungsmanöver an. Dazu sagt er im Interview:  
    - "Natürlich sollten wir im Alltag all diese Dinge tun, die der Umwelt helfen,
        warum auch nicht? Sie sparen uns Geld. Sie machen uns gesünder. Sie tragen dazu bei,
        dass wir uns besser fühlen. Aber wir dürfen nicht zulassen, dass uns das als Lösung für
        die Klimakrise verkauft wird. (...) Wir brauchen einen systemischen Wandel, der uns alle
        gemeinsam von den fossilen Energien wegbringt."
 
    Entsprechende Rahmenbedingungen und deren Verbindlichkeit für Jedermann könne
        nur die Politik durchsetzen. Weniger über die Defizite im politischen Handeln werde jedoch
        diskutiert, stattdessen zeige man wegen des individuellen Verhaltens (Fleischkonsum,
        Flugreisen, eigener PKW, ...) in sozialen Medien mit Fingern aufeinander.  
    - "Wir können natürlich versuchen, was Ghandi gefordert hat:
        die Veränderung zu sein, die wir in der Welt sehen wollen. Aber Individuen spielen
        vor allem dann eine relevante Rolle, wenn sie gemeinsam handeln, wählen gehen
        und politisches Handeln fordern."
 
    Bewusst oder unbewusst trägt unsere Presse zur Vernebelung der
        Verantwortlichkeit bei, wenn Politiker/innen (im Besonderen der Grünen) zum
        "krönenden" Abschluss im Interview gefragt werden:   
    - "Und was tun Sie ganz persönlich zur Bewahrung unserer Umwelt?"
 
    Ich hätte da mal eine Empfehlung für eine passende Antwort:  
    - "Fragen Sie einen CDU-Politiker eigentlich auch, ob er sonntags zum
        Gottesdienst geht?"
 
 
              
            
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